Der Rechtsanwalt und seine Schwerpunkte

posted am: 16 Juni 2021

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Der Rechtsanwalt übt einen der ältesten und angesehensten Berufe aus. Schon in der Antike ließen sich bekannte Persönlichkeiten von einem Rechtsvertreter vertreten.

Heute handelt es sich um einen Beruf, der erst nach dem Ablegen des Zweiten Staatsexamens sowie der Anerkennung durch die zuständige Anwaltskammer ausgeübt werden darf. Der Anwalt berät und vertritt seine Mandanten auch vor Gericht. Er kann für private Klienten, ein Unternehmen oder öffentlich-rechtliche Institutionen tätig werden. Vor allem in politischen Gremien sitzen zahlreiche Anwälte, die ihre Auftraggeber in einer Vielzahl von rechtlichen Problemstellungen beraten.

Meistens führt ein Rechtsanwalt eine Kanzlei wie z.B. Lorenz & Strobl Rechtsanwälte GbR oder wird hier als Angestellter tätig. Nach einiger Zeit kann er dann Teilhaber der Sozietät werden. Da die Mandanten des Öfteren Spezialisten in unterschiedlichen Teilbereichen benötigen, bereitet sich der Jurist gezielt auf diese vor. Hierfür benötigt er meistens einige Jahre Berufserfahrung. Dazu kommen Kurse und zielgerichtete praktische Nachweise. So muss er während seiner anwaltlichen Tätigkeit an einer bestimmten Anzahl von Verfahren mitwirken. Zu diesen Fachbereichen zählen beispielsweise das Steuerrecht sowie das Erb- und Arbeitsrecht. Der Anwalt kann sich auch als Notar bewähren. Notare werden mit den rechtskräftigen Abschlüssen von Immobiliengeschäften beauftragt.
Interessante Aufgabenfelder findet der Rechtsanwalt alternativ in der Rechtsabteilung mittelständischer oder größerer Unternehmen. Nicht selten fungiert er nach einer Einarbeitungszeit und der Zusatzqualifikation in leitender Funktion als Geschäftsführer oder Prokurist. Beliebt sind Versicherungen, Banken und Rechtsberatungsgesellschaften. Auch Sozialverbände, die ihre Mitglieder in Fragen der Sozialversicherungsleistungen beraten und beispielsweise ihre Rentenansprüche durchsetzen, nutzen das Leistungsspektrum erfahrener Juristen.
Wer sich für diesen Beruf entscheidet, stellt sich auf ein umfangreiches und interessantes Arbeitsleben ein. Dazu gehört in den meisten Fällen ein gutes bis ausgezeichnetes Gehalt. Während Juristen in Kanzleien für Steuer- und Wirtschaftsrecht optimal verdienen, wird der Rechtsbeistand in sozialen Fragen oft vom Staat bezahlt. Er vertritt beispielsweise Arbeitnehmer oder Menschen, die nur über ein geringes Einkommen verfügen. In diesen Fällen übernimmt der Staat die Stundensätze, die jedoch im Interesse der Steuerzahler begrenzt werden.
Als Strafverteidiger steht er seinem Mandanten schon bei der ersten Vernehmung durch die Polizei zur Seite. Abhängig vom Grad der Schuld wirkt er im sich anschließenden Prozess auf einen Freispruch oder eine milde Strafe hin. Außerdem muss er bei bestimmten Verfahren eingeschaltet werden, da das Gesetz die Vertretung durch einen zugelassenen Rechtsanwalt voraussetzt.
Wer eine Kündigung erhält, sollte auf jeden Fall einen Rechtsbeistand einschalten, der sich als Fachanwalt für Arbeitsrecht qualifiziert hat.
Allerdings darf der Anwalt in einem Rechtsverfahren nur eine Seite vertreten. Möchten sich Eheleute scheiden lassen, benötigt jede Partei einen eigenen Rechtsvertreter. Sonst kommt es beispielsweise zu Problemen, wenn die Unterhaltsleistungen berechnet werden sollen. Während der besserverdienende Partner eine möglichst geringe Zahlung leisten möchte, ist sein ehemaliger Partner an einer bestmöglichen Lösung interessiert.